10.9.2010 - 10.10.2010
Galerie Atrium ed Arte, Wien
B.Bernsteiner / B.Klomfar /
snails in glasshouses should not throw stones
Die Schnecken von Palomares
Bekannt wurde Palomares durch einen Unfall mit amerikanischen Atomwaffen am 17. Januar 1966.[1][2][3] Damals waren ein aus North Carolina in den USA kommender B-52-Bomber und ein KC-135-Tankflugzeug der US Air Force bei einem Auftankmanöver in der Saddle Rock Refueling Area über der spanischen Mittelmeerküste in 9.000 Metern Höhe kollidiert. Es kam zu einer Explosion, die gut 150.000 Liter Treibstoff an Bord der KC-135 gingen in Flammen auf und beide Flugzeuge stürzten ab. Sieben der elf Besatzungsmitglieder beider Flugzeuge starben.
Drei der vier Wasserstoffbomben vom Typ B28 an Bord des B-52-Bombers stürzten im bewohnten Gebiet von Palomares auf den Boden, die vierte fiel ins Meer. Die Sicherheitsvorkehrungen verhinderten eine thermonukleare Explosion, doch die hochexplosiven Sprengladungen in zwei der Bomben detonierten und verseuchten durch radioaktive Substanzen mehrere Hektar Agrarland. In einer dreimonatigen Aktion wurden 1.750 Tonnen des radioaktiv verseuchten Bodens von Tomatenplantagen abgetragen und mit dem Schiff USNS Boyce nach Aiken, South Carolina zur Entsorgung gebracht.
Mehr als 33 US-Kriegsschiffe riegelten das Gebiet der Absturzstelle der vierten Wasserstoffbombe im Mittelmeer ab, die der spanische Fischer Paco Orts markieren konnte. Taucher und Tauchboote suchten daraufhin den Meeresgrund ab. Erst am 7. April 1966 konnte durch das Bergungs-U-Boot DSV Alvin die Bombe aus dem Meer geborgen und an Bord der USS Petrel gebracht werden. Die Bergungsoperation kostete sechs Millionen US-Dollar.
1975 wurde vom US-amerikanischen Amt für nukleare Entwicklungen des US-Verteidigungsministeriums der Palomares Summary Bericht verfasst, in dem festgestellt wurde, dass der am Unfalltag herrschende Wind plutoniumhaltigen Staub aufgewirbelt hat und dass „das ganze Ausmaß der Verbreitung nie in Erfahrung zu bringen sein“ würde.
Erst 1985 erhielten die Bewohner Zugang zu ihren medizinischen Unterlagen. Rund 522 Einwohner von Palomares erhielten eine Entschädigung der US-Regierung in Höhe von insgesamt 600.000 US-Dollar und die Stadt weitere 200.000 US-Dollar für eine Entsalzungsanlage.
Nachmessungen im Jahr 2004 offenbarten eine weiterhin hohe Radioaktivität im Erdreich einiger Flächen in der Umgebung von Palomares. Die betroffenen Grundstücke wurden daraufhin im Eilverfahren enteignet, um eine Bebauung oder weitere landwirtschaftliche Nutzung zu verhindern. Im Oktober 2006 wurde zwischen der spanischen und amerikanischen Regierung die vollständige Dekontaminierung des betroffenen Geländes vereinbart. Die Kosten hierfür sollen zwischen beiden Staaten geteilt werden. Noch ist allerdings unklar, wie groß das Ausmaß der Verseuchung ist und auf welche Weise die Dekontaminierung erfolgreich durchgeführt werden kann. Im Oktober 2006 wurde bei Schnecken in der Nähe des Ortes deutlich erhöhte Radioaktivität festgestellt, woraufhin man weitere gefährliche Mengen Uran und Plutonium im Erdboden vermutete. (Wikipedia – Bericht „Stuttgarter Zeitung“)
Palomares liegt unmittelbar neben Almeria, wo Europas Tomaten und Gemüsekulturen in Glashäusern industriell hergestellt werden
Palomares 37 Grad 15 nördlich
1 Grad 48 westlich
Almeria 36 Grad 50 nördlich
2 Grad 26 westlich
Die Strahlung ist immer noch aktuell
snails in glasshouses should not throw stones
Die Schnecken von Palomares
Bekannt wurde Palomares durch einen Unfall mit amerikanischen Atomwaffen am 17. Januar 1966.[1][2][3] Damals waren ein aus North Carolina in den USA kommender B-52-Bomber und ein KC-135-Tankflugzeug der US Air Force bei einem Auftankmanöver in der Saddle Rock Refueling Area über der spanischen Mittelmeerküste in 9.000 Metern Höhe kollidiert. Es kam zu einer Explosion, die gut 150.000 Liter Treibstoff an Bord der KC-135 gingen in Flammen auf und beide Flugzeuge stürzten ab. Sieben der elf Besatzungsmitglieder beider Flugzeuge starben.
Drei der vier Wasserstoffbomben vom Typ B28 an Bord des B-52-Bombers stürzten im bewohnten Gebiet von Palomares auf den Boden, die vierte fiel ins Meer. Die Sicherheitsvorkehrungen verhinderten eine thermonukleare Explosion, doch die hochexplosiven Sprengladungen in zwei der Bomben detonierten und verseuchten durch radioaktive Substanzen mehrere Hektar Agrarland. In einer dreimonatigen Aktion wurden 1.750 Tonnen des radioaktiv verseuchten Bodens von Tomatenplantagen abgetragen und mit dem Schiff USNS Boyce nach Aiken, South Carolina zur Entsorgung gebracht.
Mehr als 33 US-Kriegsschiffe riegelten das Gebiet der Absturzstelle der vierten Wasserstoffbombe im Mittelmeer ab, die der spanische Fischer Paco Orts markieren konnte. Taucher und Tauchboote suchten daraufhin den Meeresgrund ab. Erst am 7. April 1966 konnte durch das Bergungs-U-Boot DSV Alvin die Bombe aus dem Meer geborgen und an Bord der USS Petrel gebracht werden. Die Bergungsoperation kostete sechs Millionen US-Dollar.
1975 wurde vom US-amerikanischen Amt für nukleare Entwicklungen des US-Verteidigungsministeriums der Palomares Summary Bericht verfasst, in dem festgestellt wurde, dass der am Unfalltag herrschende Wind plutoniumhaltigen Staub aufgewirbelt hat und dass „das ganze Ausmaß der Verbreitung nie in Erfahrung zu bringen sein“ würde.
Erst 1985 erhielten die Bewohner Zugang zu ihren medizinischen Unterlagen. Rund 522 Einwohner von Palomares erhielten eine Entschädigung der US-Regierung in Höhe von insgesamt 600.000 US-Dollar und die Stadt weitere 200.000 US-Dollar für eine Entsalzungsanlage.
Nachmessungen im Jahr 2004 offenbarten eine weiterhin hohe Radioaktivität im Erdreich einiger Flächen in der Umgebung von Palomares. Die betroffenen Grundstücke wurden daraufhin im Eilverfahren enteignet, um eine Bebauung oder weitere landwirtschaftliche Nutzung zu verhindern. Im Oktober 2006 wurde zwischen der spanischen und amerikanischen Regierung die vollständige Dekontaminierung des betroffenen Geländes vereinbart. Die Kosten hierfür sollen zwischen beiden Staaten geteilt werden. Noch ist allerdings unklar, wie groß das Ausmaß der Verseuchung ist und auf welche Weise die Dekontaminierung erfolgreich durchgeführt werden kann. Im Oktober 2006 wurde bei Schnecken in der Nähe des Ortes deutlich erhöhte Radioaktivität festgestellt, woraufhin man weitere gefährliche Mengen Uran und Plutonium im Erdboden vermutete. (Wikipedia – Bericht „Stuttgarter Zeitung“)
Palomares liegt unmittelbar neben Almeria, wo Europas Tomaten und Gemüsekulturen in Glashäusern industriell hergestellt werden
Palomares 37 Grad 15 nördlich
1 Grad 48 westlich
Almeria 36 Grad 50 nördlich
2 Grad 26 westlich
Die Strahlung ist immer noch aktuell